Das Licht hinter den Wolken

Ein altes Fragment

Ich habe noch nie so lange an einem Buch gearbeitet. Grund dafür waren Umfang und Komplexität der Geschichte, aber auch die Tatsache, dass ich bereits so häufig versucht habe, sie zu erzählen, dass ich mehrere Monate vor allem damit verbrachte, diese alten Fragmente zu sichten und umzuarbeiten, oder wieder zu verwerfen.

Hier ist zum Beispiel eine alte (und wahrscheinlich nicht ganz fehlerfreie) Szene aus der Zeit, als ich vor allem auf Englisch geschrieben habe, um diese Ausschnitte dann in unserem Creative-Writing-Kurs vorzustellen (gut zehn Jahre ist das nun her): Pathways to Navylyn

Es handelt sich dabei um eine der ersten Szenen mit Sarik, dem Zauberer, der lange Zeit in einem magischen Wald verbrachte und darüber den Kontakt mit der Außenwelt verlor (wer mich kennt, wird unschwer erraten, woher ich dieses Motiv habe …) In veränderter Form findet sich dieses Kapitel auch im aktuellen Manuskript wieder — und nächste Woche dann auch hier auf Deutsch, zum Vergleich.

Figuren

„Das Licht …“ ist mein erster Roman, der ohne eine Inkarnation von Mister Bartholomew auskommt. Dennoch werden aufmerksamen Lesern ein paar Ideen bekannt vorkommen.  Das fängt ja schon beim Namen dieser Subdomain an — gilt vielleicht aber auch für einige Figuren.

Der Zauberer im Schnee, den April im ersten Kapitel trifft, ist so jemand. Sein Name ist Sarik, und offensichtlich habe ich in den „Magiern“ noch nicht alles zum Thema Magier gesagt, was ich sagen wollte. Eigentlich ist es sogar umgekehrt; Sarik ist sehr viel älter als Ravi, und Ravi war in meiner Vorstellung immer bloß eine Variante dieses anderen, ungleich mächtigeren Zauberers.

Zum ersten Mal seit „Fairwater“ erzähle ich weitgehend in der dritten Person. Es gibt drei Handlungsstränge, fünf Figuren, die ich als Hauptpersonen bezeichnen würde (oder „Perspektivträger“ … auch wenn das spätestens seit Martin ja einen gewissen Wettbewerbscharakter hat), und eine ziemlich große Zahl von Nebenfiguren. Eine der Hauptfiguren ist natürlich April. Eine andere ist Sarik. Ihn und die übrigen werde ich hier im Laufe der nächsten Wochen noch vorstellen.

Nächste Woche: Ein altes Fragment. 

Neue Leseprobe

Eine gekürzte Fassung des ersten Kapitels erschien letzten Winter im Adventskalender der fantastischen Bücherwelt. Darin begegnet April, eine der Hauptfiguren, in ihrer Kindheit einem geheimnisvollen Mann, der sich ihr als Zauberer vorstellt; diese Begegnung soll ihr Leben verändern.

Im heutigen Ausschnitt (der ebenfalls vom Anfang des Romans stammt) ist April zehn Jahre älter; doch auch dieser Tag hält ein Schlüsselerlebnis für sie bereit. Kurz darauf ist dann nichts mehr so, wie es vorher war: Zur Leseprobe

Weitere Leseproben werden folgen.

Nächste Woche: Mehr zu Figuren und Aufbau des Romans.

Statistiken

Ich mag Statistiken, weil sie mir während der Arbeit meine Fortschritte vor Augen führen. Zwar werden die meisten Schriftsteller heute nicht mehr nach Wörtern bezahlt, aber es war schon eine Erleichterung, als ich irgendwann feststellte, dass der neue Roman auch der dickste werden würde, den ich je geschrieben habe. Jetzt wusste ich wenigstens, wieso ich schon eine gefühlte Ewigkeit daran arbeitete, und immer noch kein Ende in Sicht war …

Das Manuskript umfasst aktuell 800 Standardseiten mit 185.000 Wörtern bzw. 1.100.000 Zeichen (zum Vergleich: „Fairwater“ 810.000, die „Magier“ 790.000, der „Kristallpalast“ 730.000). Das heißt, wenn das Buch als Hardcover im selben Satz wie die „Magier“ erscheint, sollte es ziemlich genau 600 Seiten dick sein (660, wenn ich die Taschenbuchausgabe von Heyne als Grundlage nehme).

Das ist für Fantasyschinken immer noch moderat … aber für mich war es eine echte Herausforderung, und ich hoffe, dass die Leser lange Freude daran haben werden.

Updates erscheinen bis auf weiteres nun jeden Montag.

Nächste Woche: Eine neue Leseprobe.

Die Geschichte beginnt

Ich bin normalerweise eher zurückhaltend, wenn es darum geht, über „ungedruckte Bücher“ zu reden.

Normalerweise führe ich auch keinen „normalen“ Autorenblog.

Aber da ein paar kleine Leute mit üppiger Gesichts- und Fußbehaarung (ja, Mr. Jackson, ich rede mit Ihnen!) das Weihnachtsgeschäft in bester Sopranos-Manier unter sich aufteilen und wir Nachgeborenen uns noch bis zum Frühjahr gedulden müssen, habe ich beschlossen, die Zeit bis dahin in schöner (Un)regelmäßigkeit für Neuigkeiten zu nutzen.

Wie also ist der Stand der Dinge?

  • Der neue Roman ist — fast — fertig. Mein Lektor und einige Leser kennen ihn schon und haben mir Feedback gegeben, und auch wenn es noch das eine oder andere zu überarbeiten gilt, rechne ich mit keinen substantiellen Änderungen mehr an der Geschichte selbst.
  • Der Arbeitstitel, wie man oben sehen kann, lautet „Das Licht zwischen den Wolken“. Diesen Titel trägt die Geschichte in meiner Vorstellung seit gut zwanzig Jahren, von daher würde es mich freuen, wenn er bleibt; was die Chancen betrifft, muss man allerdings sagen, dass der Arbeitstitel der „Magier von Montparnasse“ auch „Solang wir uns wiedersehen“ lautete.
  • Das Buch ist in seinen Grundzügen High Fantasy. Darunter verstehe ich Geschichten, die in einer anderen Welt als unserer eigenen spielen; es gibt Magie, einige nichtmenschliche Völker, und die Waffe der Wahl ist für die meisten Leute das Schwert. Was es nicht gibt, sind kleine Leute mit üppiger Gesichts- und Fußbehaarung; dafür andere Dinge, darunter auch solche, die man in Fantasygeschichten eher selten antrifft.
  • Das Buch soll wie die „Magier“ bei Klett-Cotta erscheinen, und zwar rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse.

 Fortsetzung folgt …