Das Licht hinter den Wolken

Neu als Taschenbuch

Vor wenigen Tagen ist „Das Licht hinter den Wolken“ in der neuen Taschenbuchreihe der Hobbit Presse erschienen. Allen Lesern, denen Hardcover zu teuer sind, sei dieses Ausgabe des Buchs ans Herz gelegt.

Abgesehen vom neuen Cover (das für meinen Geschmack zu sehr nach YA aussieht — und das ist „Das Licht hinter den Wolken“ nicht) gab es auch ein paar minimale Änderungen im Inhalt: Die Widmung ist nun auf Deutsch, die Weltkarte zweigeteilt am Ende des Buchs (was es erforderlich machte, die Abschlussillustration von S. 681 direkt unter den Text zu ziehen). Außerdem wurden zwei Tippfehler korrigiert.

Die wichtigste — und für mich begrüßenswerte — Änderung betrifft die vorletzte Szene des Romans. Weshalb mir diese Änderung wichtig war, können wahrscheinlich nur Leser nachvollziehen, die das Buch bereits kennen, und an diese richtet sich dieser Beitrag auch — damit sie wissen, was sie sich beim Lesen der Hardcoverfassung dazudenken können, wenn sie das möchten. Für alle anderen mag die Änderung eher nichtssagend klingen. Dennoch der Hinweis an Neuleser: Wer nicht wissen will, was am Ende des Buchs welche Figuren noch zueinander sagen und wer da noch auftaucht, sollte hier nicht weiterlesen.

Es gilt also: Spoilerwarnung!

Im Hardcover heißt es auf Seite 676:

»So muss es wohl sein«, sagte Tausenddorn und klopfte ihm abermals auf die Schulter. »Ist ja auch ein recht häufiger Name. Wisst Ihr, das ist genau, was ich an den Leuten so schätze: nicht, dass sie große Schwertkämpfer sind oder Wunder vollbringen … oder weiß der Kuckuck was sie sonst noch von sich, von mir oder der Welt erwarten. Sondern ihre Fähigkeit, sich immer neue Geschichten über sich selbst zu erzählen. Was immer Ihr tut – hört nicht damit auf.«

Janner nickte, dann legte er das Schwert wieder nach hinten, wo April auf ihrem Lager aus Stroh friedlich schlief. Er strich ihr das Haar aus der Stirn, ihre Augenlider flatterten leicht, und er fragte sich, was sie wohl träumte. Dann blickte er wieder nach vorn.

Der Befreier des Nordens und die Prophetin grüßten ein letztes Mal, dann ritten sie auf den linken der beiden Wege, nach Teveral. Janner aber lenkte seinen Wagen nach rechts, nach Fængos. Das Maultier trottete los, er hängte die Leine ein, und nach einer Weile konnte man von seinem Weg das einfache Lied einer Flöte hören.

Und im Taschenbuch heißt es nun:

»So muss es wohl sein«, sagte Tausenddorn und klopfte ihm abermals auf die Schulter. »Ist ja auch ein recht häufiger Name. Wisst Ihr, das ist genau, was ich an den Leuten so schätze: nicht, dass sie große Schwertkämpfer sind oder Wunder vollbringen … oder weiß der Kuckuck was sie sonst noch von sich, von mir oder der Welt erwarten. Sondern ihre Fähigkeit, sich immer neue Geschichten über sich selbst zu erzählen.«

Und mit diesen Worten grüßten der Befreier des Nordens und die Prophetin ein letztes Mal und ritten auf den linken der beiden Wege, nach Teveral. Janner schaute ihnen nach, dann legte er das Schwert wieder nach hinten, wo April auf ihrem Lager aus Stroh friedlich schlief. Er strich ihr das Haar aus der Stirn, und da kam sie kurz zu sich und blinzelte ihn an. »Ich habe geträumt«, flüsterte sie.

»Hör nicht damit auf«, sagte er und streichelte ihre Wange. Sie lächelte, schloss die Augen und war kurz darauf wieder eingeschlafen.

Janner blickte nach vorn. Dann ließ er das Maultier lostrotten und lenkte seinen Wagen nach rechts, nach Fængos. Er hängte die Leine ein, und nach einer Weile konnte man von seinem Weg das einfache Lied einer Flöte hören.

Ich hatte mit dieser Alternativfassung bereits geliebäugelt, als ich die Druckfahnen des Hardcovers durchsah. Ich entschied mich damals dagegen, weil diese kurze Interaktion zwischen April und Janner etwas unvermittelt den Fokus der Szene verschiebt. Irgendwann — zu spät für das Hardcover — überwog aber das Bedürfnis, April am Ende noch einmal aufwachen zu lassen: damit sie nicht völlig wortlos aus der Handlung scheidet; damit der Leser versichert ist, dass es ihr gut geht; und um anzudeuten, dass sie die folgende Schlussszene (mit Sarik) tatsächlich erlebt, und sei es nur als Traum, und dieser Traum (je nachdem, wie man das zyklische Ende deutet) niemals endet.

Verschiedene Leser in meiner ersten Leserunde zu dem Buch hatten mich darin bestätigt, dass dies die bessere Wahl sein könnte, und als ich von der geplanten Taschenbuchausgabe erfuhr, nutzte ich die Gelegenheit, das zu ändern. Man sieht also: Manchmal haben Lesermeinungen noch Einfluss auf ein Buch — selbst nach Erscheinen und ausgerechnet im Print (das E-Book ist weiter mit der alten Fassung identisch).

DPP 2014

dppAuch beim Deutschen Phantastik Preis hat „Das Licht hinter den Wolken“ es auf die Shortlist geschafft und den zweiten Platz geholt.

Der DPP ist ein Publikumspreis, der in einer Internetwahl bestimmt und auf dem Buchmessecon in Dreieich verliehen wird. Damit war „Das Licht hinter den Wolken“ der einzige Roman, der es auf die Shortlist beider großer Preise, SERAPH wie DPP, geschafft hat — ein Erfolg der beiden Schwerter, der mich sehr freut.

Und auch neue Bücher und Träume werfen schon ihre Schatten voraus; erste Vorboten gibt es hier in meinem Blog.

SERAPH 2014

SeraphEin Jahr nach seinem Erscheinen ist „Das Licht hinter den Wolken“ für den SERAPH nominiert. Dieser Preis für phantastische Literatur wird 2014 im dritten Jahr auf der Leipziger Buchmesse verliehen. Eine wechselnd besetzte Jury aus Verlegern, Lesern, Rezensenten und Philologen vergibt den mit 2000 Euro dotierten Preis für das beste Debüt und den undotierten Preis für den besten Roman. Ich freue mich sehr über diese Nominierung, zeigt sie doch, dass man trotz aller Widrigkeiten nicht völlig daneben liegt.

Mit mir nominiert sind Mechthild Gläser (Nacht aus Rauch und Nebel), Ju Honisch (Schwingen aus Stein), Christoph Marzi (Die wundersame Geschichte der Faye Archer) und Cordula Simon (Ostrov Mogila). Weitere Information zum Preis gibt es bei der Phantastischen Akademie.

Die Geschichte beginnt

Willkommen auf den Seiten zum „Licht hinter den Wolken“.

Hier finden sich ein Jahr Beiträge und Interviews zu Hintergründen und Entstehungsgeschichte des Romans, dazu Bilder, Extras und Leseproben. Diese Seite wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert.

Ich freue mich über Kommentare und Emails. Meinen aktuellen Blog findet man hier.

Die Zukunft des Blogs

Die Reise hier nähert sich allmählich dem Ende: Das Buch ist geschrieben, gedruckt und vorgestellt. Ein Jahr lang habe ich den Prozess begleitet. Nun liegt es nicht mehr in meinen Händen, und vielleicht heißt es irgendwann schon wieder „Nach dem Buch ist vor dem Buch“.

Für alle Leser aber beginnt die Geschichte erst jetzt. Der zweiundfünfzigste Eintrag nächste Woche wird daher der letzte in diesem Blog sein, eine Art permanente Titelstory, die neuen Besuchern als erste Anlaufstelle und Orientierung dienen soll — und wenn sich wichtige Neuigkeiten um das Buch ergeben, werde ich den Eintrag gelegentlich auch aktualisieren. Lesern gibt er außerdem die Möglichkeit, direkt mit mir in Kontakt zu treten und sich über ihre Eindrücke auszutauschen.

Ich danke allen, die mich dieses Jahr hier begleitet und unterstützt haben und hoffe, dieses Experiment hat euch genauso viel Freude bereitet wir mir. Für mich war es eine tolle Erfahrung, regelmäßig zu bloggen, und ich werde versuchen, diese Regelmäßigkeit in etwas zwangloserer Form auf meinem eigentlichen Blog, der Gazette, fortzuführen. Natürlich würde es mich freuen, wenn wir uns dort lesen.

Ich wünsche euch noch schöne Ostern und einen noch schöneren April. Vielleicht scheint dann auch für uns wieder eine Sonne zwischen den Wolken hindurch.

Frühjahrszeit wird Martinzeit

Am Wochenende startet in den Staaten die dritte Staffel von Game of Thrones. Auch ich freue mich schon sehr darauf, wie die Geschichte weitergeht (und werde wohl wieder ziemlich lang Seiten wie io9 nur noch mit größter Vorsicht besuchen können). Erst war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt was dazu sagen soll (man muss als Fantasy-Autor ja schon ziemlich bescheuert sein, sich selbst solche Messlatten zu legen), aber ich habe im Winter auch was zu Tolkien gesagt, deshalb sage ich jetzt auch noch was zu Martin.

Zunächst muss ich, man ahnt es schon, gestehen, dass ich die Bücher gar nicht gelesen habe. Dabei ist es schon über zehn Jahre her, dass mir ein guter Freund aus Creative Writing den ersten Band ans Herz legte. Irgendwie wurde ich aber nicht warm damit. Vielleicht war es auch einfach der falsche Zeitpunkt. Jedenfalls setzte bald darauf der ganze „Hype“ ein, andere Freunde waren schon unglücklich über Band 4, und meine Motivation, es doch noch zu versuchen, sank dementsprechend. Spätestens, als bekannt wurde, dass HBO sich der Reihe annimmt, beschloss ich dann, mir die Geschichte lieber als „gekürzte Ausgabe der spannenden Teile“ anzusehen. Und die Serie macht mir sehr großen Spaß. Alles, was ich sage, muss man also durch die Brille von jemandem sehen, der von der Serie und den Gesprächen mit Dritten auf die Bücher zurückschließt.

Was mich an Martins Geschichte also beeindruckt, sind gar nicht mal die Dinge, die meistens genannt werden. Die personale Erzählsituation hat er nicht erfunden, er hat sie vielleicht aber besonders stur durchgezogen. Ein Freund (belesener als ich) hat in seinem Blog etwas Interessantes zu den Problemen gesagt, die dadurch entstehen können:

Möglicherweise ist dieses enge erzählerische Korsett, das sich Martin da verpasst hat, mit schuld daran, dass die Serie ab Band 3 ausufert und in zahllose Nebenplots zerfasert. Mit dieser formalen Struktur, so reizvoll sie auch ist, kann er keine Ereignisse schildern, bei denen kein Perspektivträger zugegen ist – oder er muss zu sperrigen Tricks greifen, etwa indem er eine Nebenfigur von dem Ereignis berichten lässt. Aber weil Martins Welt groß und komplex ist, passiert zwangsläufig ständig etwas ohne einen Perspektivträger, weshalb er immerzu neue erfinden muss, um teilnehmende Beobachter zu haben. Die brauchen dann aber wieder ihre eigene Geschichte, weshalb überall Subplots aus dem Boden schießen …

Ich weiß nicht, ob das der Hauptgrund dafür ist, dass seine Geschichte so auszuufern scheint, aber mir ist etwas Ähnliches im Kleinen durchaus mit den „Magiern“ passiert — der Zwang, einen Charakter „vor Ort“ haben zu müssen, führt tatsächlich zu einem „Mehr“ an Szenen, die man sonst nicht gebraucht hätte.

Was die Figurenentwicklung betrifft, so finde ich es zumindest in der Fernsehserie recht offensichtlich, wer am Ende noch dabei sein wird, und wer nicht. Auch Neds Tod sah ich ab einem bestimmten Zeitpunkt kommen. Ich glaube gern, dass sich das in den Büchern anders verhielt. Andererseits empfände ich es auch gar nicht mal so als Gewinn, wenn Figuren tatsächlich willkürlich sterben würden. Das berührt nun eher grundsätzliche Fragen der Dramaturgie, und inwieweit man sich als Autor bestimmten Erwartungshaltungen verweigert.

Solche Brüche sind interessant, wenn man sie das erste Mal vollzieht. Verwehrt man seinen Lesern aber wirklich konsequent einen klaren Handlungsbogen, zu dem auch das Wechselspiel von Schuld und Sühne und Katharsis gehört (wenn sich Jon Snow also zum Beispiel im nächsten Buch beim Wandern zufällig das Bein bräche und an Wundbrand stirbt), schlagen sie es einem irgendwann um die Ohren. Besonders in einem Fantasyroman, weil sich Fantasy nie ganz von der Sphäre des Archetypischen und Mythischen wird freimachen können. L. Sprague de Camp sagte einmal, Fantasywelten seinen Welten, wie sie sein sollten, um gute Geschichten abzugeben. Dasselbe gilt auch umgekehrt: Fantasy erzählt Geschichten, wie sie sein sollten, um gute Welten abzugeben. (Wenn sich an Jons Tod durch Wundbrand also das Schicksal von Westeros entschiede, wäre es zwar immer noch ein hässlicher, aber „sinnvoller“ Tod.)

Allein, dass Martin mit diesen Schwierigkeiten spielt — und damit beweist, dass er sich der Regeln seines Genres und seiner Welt vollauf bewusst ist — ist aber spannend mit anzusehen. Und die Hingabe und Ernsthaftigkeit, mit der er das tut, ist vielleicht sein wahres Geschenk an die Fantasy. Zu Tolkiens Zeiten, in Tolkiens Welt, wäre der Tod eines Ned Stark insbesondere unter solchen Vorzeichen noch undenkbar gewesen. Martin aber jongliert mit den seit Jahrzehnten gefestigten Erwartungshaltungen seiner Leser und leistet für die Fantasy damit etwas Ähnliches wie Battlestar Galactica (wenn wir die letzte Staffel mal eben vergessen können) für die Science Fiction. Er schafft etwas Neues.

Dabei verlangsamt er seine Handlung ins Unendliche, zugunsten einer ungeahnten Detailflut und Tiefe der Charakterzeichnung. Natürlich ist so etwas ein zweischneidiges Schwert — hier wäre Lost vielleicht ein gutes Beispiel: Wenn man jeden Charakter schon auf jede erdenkliche Weise erlebt hat (glücklich, traurig, am Boden zerstört, am Ziel seiner Wünsche, in Vergangenheit, Zukunft und einer anderen Welt) lösen sich die Grenzen zwischen den Figuren und ihren Biographien irgendwann auf. Und wenn die Lektion dabei, wie in vielen zeitgenössischen (Anti-)Heldengeschichten, immer die gleiche zu sein scheint — dass nämlich nur die Harten und Gemeinen überleben, und die Welt ’nichts für Mädchen‘ ist — wird das irgendwann genauso langweilig, wie wenn das Gute immer obsiegt.

Genau hierauf — ob es also ein „Happy End“ geben wird und wie „happy“ genau das dann ausfällt — bin ich sehr gespannt. Bis dahin gilt, dass ich die Geschichte einer höfischen Intrige in einer interessanten Fantasywelt jederzeit der Geschichte einer höfischen Intrige in unserer vorziehen würde. (Ich würde wahrscheinlich sogar die Geschichte eines Mannes, der in einer interessanten Fantasywelt Zigaretten kaufen geht, derselben Geschichte in unserer Welt vorziehen.) Und Martins Welt ist interessant, in ihrer eigenen, rauen Schönheit, und seine Intriganten haben deutlich mehr Tiefe als beispielsweise die in The Tudors, wo ich trotz toller Schauspieler irgendwann vor lauter ununterscheidbaren, machtgierigen Typen in schwarzer Klamotte, die alle das Gleiche taten, sagten und wollten, die Lust verlor.

Solange Martin es schafft, dieses hohe Niveau und diesen Spagat zwischen traditionsgeprägten Erwartungshaltungen auf der einen und ketzerischer Originalität auf der anderen Seite zu halten, und dabei seine Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren, setzt A Song of Ice und Fire sicherlich einen neuen Maßstab, an dem sich Weltenbauer und Geschichtenerzähler noch lange Zeit werden messen lassen müssen.

Leipziger Buchmesse: Licht

Die Leipziger Buchmesse ist für die meisten Autoren, die ich kenne, die wichtigste Messe im Jahr. Nirgends sonst trifft man so viele Kollegen, Verleger und Freunde auf engem Raum, gerade als Fantasy-Autor. Und noch nie hatte ich so viele Termine wie dieses Jahr.

Zunächst war am Freitag die Lesung auf der Fantasy-Leseinsel, die wie immer gut besucht war. Im Anschluss gab es ein Video-Interview mit Heiner Wittmann für den Verlags-Blog, das mittlerweile auch schon online steht:

Weiter ging es am Samstag mit einer sehr sympathischen Lesung in der AusbildBar der Gutenbergschule Leipzig, einem Pressetermin für die dpa und abends der Abschlusslesung in der zauberhaften Chocolaterie, wo wir noch bis spät bei fester und flüssiger Schokolade zusammensaßen und Bücher und Filme und Gott und die Welt diskutierten.

Nebenher hatte ich massenhaft tolle Gespräche und Begegnungen mit gefühlt so ziemlich jedem von Klett-Cotta, inklusive ihrem diesjährigen Ehrengast Marina Weisband; mit Klaus Frick und den Kollegen von Perry Rhodan, außerdem allen, die ihren Stand wie immer um Umfeld der Leseinsel hatten: Feder&Schwert, Torsten Low, Uschi Zietsch, natürlich WerkZeugs und und und. Ich habe meine Illustratorin Karin Graf in der Menge getroffen, dazu viele alte Freunde, Schriftstellerkollegen und Teilnehmer meiner Leserunde. Wie immer habe ich es dabei aber nicht geschafft, mit meinen Kräften richtig zu haushalten … und wie immer gab es noch so viel mehr, was ich hätte machen können und wollen.

Das hier soll aber der „Licht“-Beitrag zu Messe werden. Vielleicht schiebe ich in der Gazette noch einen Beitrag zum „Schatten“ nach.

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Zum Buch noch ein Update: Die Karte „Länder der mittleren und näheren Welt“ ist Dank des Hinweises eines Freundes und des beherzten, super-schnellen Eingreifen des Verlags jetzt auch im E-Book enthalten. Theoretisch müssten Kunden, die das Buch bei Amazon, Apple oder sonst wo kauften, in Kürze kostenlos die aktualisierte Version des Files herunterladen können (sonst hat sich nichts geändert). Alternativ kann man die Karte natürlich auch einfach extra herunterladen, da sie die meisten Reader ohnehin vor eine Herausforderung stellen dürfte: Zum Beispiel hier im Blog in der frisch umgebauten Downloads-Sektion (als .jpg) oder beim Verlag selbst (als .pdf): Das Licht hinter den Wolken.

Endspurt

Letzte Woche kamen die restlichen Belegexemplare. Es ist immer ein surrealer Anblick, wenn auf einmal stapelweise identische Bücher vor einem liegen, und man weiß, dass in jedem davon der Text steht, den man die letzten Jahre in- und auswendig gelernt hat.


Also gab es eine kleine Signierrunde für meine Testleser und die Gewinner hier im Blog, bei der mir die Glasfeder, die ich letztes Jahr im Phantopia geschenkt bekam, gute Dienste leistete. Die Bücher sind jetzt auf dem Weg.

Ab Donnerstag kann man das Buch dann, wie’s so schön heißt, „überall“ erstehen. Wenn ihr mir einen Gefallen tun mögt, dann kauft’s in einer Buchhandlung. Nicht nur, um die zu unterstützen: Wenn eine Buchhandlung das Buch vielleicht mehrfach bestellt und es ausliegt, ist das immer ein Bonus.

Am selben Tag fahre ich nach Leipzig, um das Buch vorzustellen. Seit 2007 war ich jetzt jedes Jahr dabei, aber dieses Jahr wird wahrscheinlich das wichtigste seit 2010, als die „Magier“ erschienen. Auch diesmal gibt es drei Lesungen, zwei davon auf der Messe, und ich habe einen gut gefüllten Terminkalender an Leuten, die ich treffen muss und möchte. Nächste Woche werde ich ein paar Eindrücke schildern.

Gewinner

Das Gewinnspiel ist vorbei! Ich weiß nicht, wie viele Leute sich insgesamt daran versucht haben, aber ich habe 3 richtige Einsendungen bekommen. Das scheint auf den ersten Blick nicht schrecklich viel, aber ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis. Schließlich wollte ich ja auch vor allem die regelmäßigen Leser meines Blogs damit ansprechen.

Ich habe deshalb auch darauf verzichtet, einen Gewinner auszulosen. Das heißt, alle drei Teilnehmer bekommen ein Buch! Ich habe nur die Reihenfolge ausgewürfelt:

VIII Caro IX Marny X Alessandra

(Lustigerweise ist das auch genau die Reihenfolge des Eingangs eurer Mails. Ich fühle mich also bestätigt.)

Schickt mir bitte schon mal eure Adressen, und ob ich die Widmung so wie oben oder anders schreiben soll. Die Bücher gehen dann zur Post, sobald ich sie habe. Alternativ können wir auch für Leipzig etwas ausmachen. Ich wünsche euch allen viel Spaß damit!

Ach, und … So sieht es aus:

Das ist die Nummer I, die mich zum Wochenende vorab erreicht hat. Ich war hin und weg, besonders aufgrund einiger Kleinigkeiten, die ich noch nicht gewusst hatte: der Prägedruck und der leichte Metallic-Effekt der Schrift; der schwarze Buchdeckel; das Papier, das sich echt gut anfühlt. Auch die Karte und die Illustrationen sind super zur Geltung gekommen. Ganz unbescheiden muss ich sagen, 25 Euro für ein Buch sind zwar hart, aber wenn man sich die Ausstattung ansieht, die Klett-Cotta hier auffährt, ist es das wirklich wert. Und da das Ebook wie üblich erst mal absurd teuer sein wird, würde ich empfehlen, schon mal ein paar cm Platz im Regel zu machen …

Was gab es letzte Woche sonst noch Neues? Ich habe ein Interview bei Sean O’Connell gemacht. In Leipzig gibt es noch eine Lesung in der Chocolaterie, und in Speyer nächsten Monat in der LaBi.

Gastgespräch mit KARIN GRAF, Teil 2

Letzte Woche begann hier das Gastgespräch mit meiner Illustratorin Karin Graf. Heute unterhalten wir uns über ihre Plastiken und ihre Arbeit am „Licht hinter den Wolken“.

Oliver: Wie hast Du zeichnen gelernt, oder bist Du Autodidaktin? Ich weiß, dass Du mal beim Theater gearbeitet hast …

Karin: Ich zeichne schon seitdem ich ein kleines Kind war. Vieles habe ich mir selbst beigebracht. Aber es scheint auch ein wenig in unserer Familie zu liegen, da meine Mutter ebenfalls sehr gut zeichnen kann, ohne dass sie es gelernt hat. Mit 15 bin ich dann im Kunstgymnasium in Wettin aufgenommen worden und später, nach meinem Abitur, habe ich eine Ausbildung zur Theaterplastikerin gemacht. Ein paar meiner Sachen kann man auf meiner Facebookseite sehen.

O: Mit was für Materialien und Medien arbeitest Du am liebsten?

K: Zur Zeit hat mich das Cosplay komplett gefangen genommen. Daher modelliere ich wieder sehr viel mit Ton. Später verwende ich Silikon und verschiedenen Epoxidharze, um die Rüstungsteile zu gießen.

Ich habe allerdings auch den Traum, eines Tages mein eigenes Comic zu zeichnen, da sich da mittlerweile so einige Rollenspielstorys angesammelt haben. Bekannte haben mir jedoch gesagt, dass meinen digitalen Zeichnungen etwas fehlt, daher werde ich mich dafür vermutlich an den Lichttisch setzen und Papier und Bleistift verwenden.

O: Sind so — am Lichttisch, mit Papier und Bleistift — auch die Illustrationen für das „Licht hinter den Wolken“ entstanden? Ich kannte bei unseren gemeinsamen Projekten ja immer nur die Idee, die am Anfang stand, und dann das fertige Ergebnis … Wenn Du magst, erzähl also mal, wie Du da vorgehst.

K: Zuerst haben wir ja miteinander geredet und Du hast mir Deine Vorstellungen erklärt und die Situationen beschrieben, auf die sich die Bilder beziehen. Dann habe ich im Netz gesucht bzw. mir die Bilder angesehen, die du zur Anregung mitgeschickt hattest. Nachdem ich z.B. viele verschiedene Semaphoren gesehen hatte, konnte ich mir eine Vorstellung machen, was wichtig an so einer Vorrichtung ist. Anschließend habe ich Skizzen gemacht, die ich Dir dann geschickt habe, wenn ich mir sehr unsicher wegen des Entwurfs war. Sobald ich dann hatte, was ich wollte, habe ich es am Lichttisch durchgepaust und ins Reine gezeichnet.

Manche Bilder, bei denen ich überhaupt keine Erfahrung hatte, und mir niemals zugetraut hätte, so etwas aus dem Kopf zu zeichnen, habe ich direkt eins zu eins von einer Vorlage abgezeichnet, ohne vorher eine Skizze zu machen. So habe ich zum Beispiel das Schiff gezeichnet.

O: Zwei der sieben ursprünglichen Illustrationen zum „Licht …“ wurden vom Verlag leider abgelehnt — darunter auch besagter Semaphor, der Dir glaube ich fast am meisten Arbeit gemacht hat.

Hast Du unter den verbliebenen Bildern ein Lieblingsbild?

K: Ja, ich mochte den Semaphor sehr. Er hat zwar „Arbeit“ gemacht, aber ich finde, dass er am Ende dafür auch sehr gut geworden ist. Schade, dass er nicht genommen wurde. Bei dem Flugapparat bin ich allerdings sehr froh, dass er rausgenommen wurde, denn er scheint mir nicht so wirklich gelungen zu sein … Und unter den verbliebenen Bildern, da gefällt mir das mit den Blumen am besten. Die Ornamente drumherum und die verwelkte Blüte haben es mir angetan.

O: Die Blüten mag ich auch sehr. Besonders, weil es ein ziemlich trauriges Kapitel ist. Ich bin Dir aber für alle Illustrationen sehr dankbar — ich finde, so etwas gehört dazu, gerade bei Fantasyromanen. Vor ein paar Jahrzehnten war das auch noch sehr viel normaler als heute. Gerade die Publikumsverlage tendieren dazu, Bücher immer mehr auf den Text zu reduzieren … und das ist sehr schade eigentlich. Von daher Danke für Deine Bilder, und Danke für das Gespräch!

K: Ich danke Dir!

Mehr von Karins Modellierarbeiten kann man in diesem Facebook-Album sehen.

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Gewinnspiel Woche 8: Der heutige Buchstabe ist der letzte Buchstabe, der noch fehlt. Er ist der zweite Buchstabe des Lösungsworts.

Hier findet ihr ihn: Im Namen des Projekts bzw. der Welt, bei der Karin Graf und ich vor fünf Jahren schon einmal zusammengearbeitet haben. Gesucht ist der einzige Vokal, der im Namen der Welt zweimal vorkommt.

JETZT GILT ES: Ab sofort könnt ihr mir das Lösungswort per Email schicken! Bitte beachtet dazu diese Hinweise. Das Fenster für Einsendungen schließt sich kommenden Montag in den frühen Morgenstunden mit dem nächsten Beitrag, in dem dann auch der Gewinner oder die Gewinnerin bekannt gegeben wird.

Ich freue mich auf eure Mails!