Vorschau

by Tausenddorn

Und jetzt ist sie endlich da, die erste Vorankündigung bei Klett-Cotta. Ich bin damit natürlich sehr glücklich, ebenso wie mit dem Cover von Max Meinzold. Da auch nach diesen Dingen oft gefragt wird, hier ein bisschen Hintergrund zu diesen „Werbemitteln“.

Ich genoss bei diesem Buch ein ungewöhnlich großes Maß an kreativer Freiheit. Das beginnt beim Titel, der — im Gegensatz zu den „Magiern von Montparnasse“ — diesmal von mir stammt. Auch das Cover folgt einem Vorschlag von mir. Es war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, ob wir das Buch „Das Licht hinter den Wolken“ oder „Banneisen und Schneeklinge“ nennen würden, deshalb beschlossen wir, vorsorglich beides auf dem Cover unterzubringen: Das Licht und die beiden Schwerter. Ich bin sehr froh, dass es das Licht geworden ist, denn obgleich sich dieser Titel vielleicht nicht ganz so schnell erschließt, ist er, wenn man das Buch gelesen hat, meines Erachtens der bessere.

Das Aussehen der Schwerter folgt weitgehend, aber nicht ganz der Beschreibung im Buch. Eine wirklich enge Abstimmung ist in einem solchen Fall, in dem ein größerer Verlag ein Cover vielleicht noch über den Umweg einer Agentur bei einem Künstler einkauft, logistisch nicht ganz leicht, aber auch nicht nötig. Schon bei den „Magiern“ entstand das Problem, dass die Figuren auf dem Einband nicht wirklich den Figuren der Handlung entsprachen. Das war aber egal, weil das Cover den „Spirit“ des Buchs einfing, und so verhält es sich auch hier. Ich habe frühe Versionen des Covers gesehen und weiß, dass es eine Zeitlang Gespräche darüber gab, wie verschnörkelt der Schriftzug sein durfte oder sollte, und was von der Berglandschaft im Hintergrund zu halten wäre. Ich für meinen Teil habe mich in allen Stadien des Covers sehr gut in der Stimmung wiedergefunden, die es vermittelt. Insbesondere das rote Bändchen an Schneeklinges Heft hat es mir angetan. Auch wenn der „Roadmovie“, den ich ursprünglich einmal erzählen wollte, heute nicht mehr ganz so im Vordergrund steht, ist es genau dieses Bändchen, das für mich die Liebesgeschichte im sonst für die Charaktere nicht immer erquicklichen Gang der Dinge ausmacht. Wäre es ein Gegenwartsroman, hätte ich mir zwei überkreuzte Pistolen auf dem Cover gewünscht.

Der Untertitel erfüllt gleich zwei Funktionen: Der Verlag wollte ein klares Signal, dass es sich um einen Fantasyroman handelt. Ich wollte ein Hintertürchen, durch das ich eine Welt für künftige Geschichten etablieren konnte. Wohlgemerkt KEINE Fortsetzungen — das „Licht hinter den Wolken“ ist genauso abgeschlossen wie alle meine Romane bisher. Aber die Welt, die für das Buch aus der Taufe gehoben wurde, böte noch Gelegenheit für andere Geschichten, in anderen Zeitaltern (ob es dazu je kommen wird, hängt natürlich vom Erfolg des Buches ab). Allerdings ist daraus auch eine leicht absurde Situation erwachsen: Auch wenn die Welt oder präziser der Kontinent für mich gedanklich immer das Zweiringeland war, fällt das Wort kein einziges Mal im Text. Doch mehr dazu die nächsten Wochen.

Auch am Klappentext durfte ich mitarbeiten. Das wiederum ist gar nicht mal so ungewöhnlich, andererseits ist es eine Aufgabe, um die sich die meisten Autoren nicht gerade reißen. Mir zumindest fällt es sehr schwer, Werbetexte für meine eigenen Bücher zu schreiben, und auch wenn es heißt, dass man in der Lage sein sollte, jede Geschichte in 1-3 Sätzen zu pitchen, bieten sich meine Plots in der Regel irgendwie nicht dazu an. Das letzte Wort hat dann ohnehin der Verlag, der natürlich vor allem bemüht ist, seine Stammleserschaft anzusprechen. Man kann davon halten, was man will, aber Klappentexte sind wichtig für den ersten Eindruck, fast so wichtig wie Cover und Titel. So gesehen sind sie immer eine Gratwanderung, jedes Wort ist ein Risiko, und in Anbetracht dessen bin ich mit dem Ergebnis wirklich zufrieden.

Zu guter Letzt gibt es den berühmten „Blurb“. Damit meine ich speziell wohlwollende Einzeiler oder Kommentare von Rezensenten, oder — dank der traditionellen Missachtung des Genres — insbesondere für uns Fantasten auch von Kollegen. Wahrscheinlich bringen sie exakt gar nichts, aber sie gehören zur Tradition. Blurbs werden meist vom Verlag angefragt, und obwohl es kein Geheimnis ist, dass Christoph und ich befreundet sind, haben mich weder er noch mein Lektor hier einbezogen. Und deshalb freut es mich.